sgpHACHTEL I BAUERGmbH
architekten BDA


Referenzprojekt Wolfgang Bauer:

Aussichtsturm Xanten Künstlerwettbewerb

Wolfgang Bauer mit Jiri Necas, 2005

Auf dem ehemaligen Römerlager Vetera soll ein Aussichtsturm den geschichtsträchtigen Ort sinnbildlich erhöhen und die Ausgrabungen erlebbar machen

Die führenden Gedanken beim Entwurf des Turmes:
1. Alles, was sich räumlich innerhalb des Limes befand war geschützt und gehörte zu den "Guten". Außerhalb des Limes waren die "Anderen".
2. Aus dem Gedanken Linie = Limes ist die lineare Mauer entstanden. Aus dem geschützten Raum des Römischen Reiches ist der Umriss des Fundaments entstanden. Dabei ist das Quadrat mit dem Kreis in der Mitte als imago- mundi d. H. das Zentrum der Welt, zu verstehen.
In der Mitte des Quadrates und gleichzeitig auch des Kreises ist die Verbindung zwischen der Erde und dem kosmischen Raum. Diese Linie, ist dann als axis mundi zu verstehen. So wird der Prozess der Verwandlung des profanen Raumes in dem sakralen Raum geschaffen. Diese Hierophanie findet sich zusätzlich in der Spiegelung des unteren Bereiches in den oberen Teil des Turmes wieder.
3. Die Konfrontation zwischen der Illusion, des neu geschaffenen Raumes, und der Realität der archäologischen Ausgrabung ist durch die Gitter auf den Treppen zum Turm deutlich. So mischt sich das Zeitliche mit der Ewigkeit.
4. Im relativ flachem Terrain des Niederrheins wird durch die leuchtende axis mundi ein neuer Merkmal der Landschaft geschaffen, der sogar über die Grenze zu sehen sein kann.

GEOMETRIE:

Die Gedanken des Entwurfes wandeln sich in konkrete Geometrien und Formen. Es entstehen die drei Grundelemente der römischen Geometrie: Linie, Kreis und Quadrat:
Diese Elemente sind konzentrisch angeordnet. Die Hülle, quadratisch im Grundriss umfasst alle Elemente. Die Hülle umfängt die Wendeltreppe, als Kreis, eingeschrieben in das Quadrat. In dessen Mitte wiederum ist die zentrale leuchtende Stütze.

MATERIAL:

Einfache Materialien bestimmen den Entwurf. Sie sollen kostengünstig sein, und von der Entwurfsidee nicht ablenken. Leistungsfähige moderne Materialien interpretieren die römischen Bauformen neu:
Beton: Fundament, Sockel und Mauer sind als erdberührende, schwere Teile aus Beton gewählt.
Stahl: Die tragenden Elemente sind aus schlankem Profilstahl. Wendeltreppe und Sockelstufen aus Gitterrosten.
Makrolon Stegplatten: Die Hülle besteht aus leichtem Kunststoffglas. Die Stegstruktur streut das Licht der leuchtenden Säule. Damit wirkt der Turm nachts als leuchtender Körper.